- require "base64" ~ "\xEF\xBB\xBF" - def quellen opts - etc = opts.key? :etc - if etc - opts.delete :etc - etc = "\n" - else - etc = '' - "#{opts.map {|k, v| "#{k}" }.join "\n"}#{etc}" - def import_data file - mime_type = IO.popen(["file", "--brief", "--mime-type", file], in: :close, err: :close) { |io| io.read.chomp } - content = Base64.urlsafe_encode64 File.read( file) - "data:#{mime_type};base64,#{content}" !!! 5 %html %head -#%meta(charset="utf-8") %title Heavy passion for heavy percussion – akustische Kriterien musikalischer Härte %link(rel="stylesheet" href="fonts/Roboto.css") %link(rel="stylesheet" href="fonts/RobotoSlab.css") %link(rel="stylesheet" href="fonts/PT_Mono.css") %link(rel="stylesheet" href="fonts/PT_Sans.css") %link(rel="stylesheet" href="fonts/Vollkorn.css") %link(rel="stylesheet" href="fonts/Asset.css") -#%link(rel="stylesheet" href="fonts/WithinDestruction.css") -#%link(rel="stylesheet" href="fonts/BlackDahlia.css") %link(rel="stylesheet" href="fonts/ThroughStruggleDEMO.css") -#%link(rel="stylesheet" href="fonts/TheDefiler.css") %link(rel="stylesheet" href="style.css") %meta(name="viewport" content="width=device-width, initial-scale=1.0, user-scalable=no") %body %header(style="padding-top:1em") %figure.logos<> %img#uni-logo(src="uni_logo_transparent.png") %img#tagungs-logo(src="OEGFMM-2009.png") %br<> Internationales Symposium MUSIK ± LEIDENSCHAFT %br<> Universität für Musik und darstellende Kunst Wien %br<> 7. - 8. April 2017 %h1 Heavy passion for heavy percussion – akustische Kriterien musikalischer Härte %p#authors<> %span.author(data-mark="1")<> Isabella Czedik-Eysenberg %span.author(data-mark="2")<> Denis Knauf %span.author(data-mark="1")<> Christoph Reuter %p#institutions<> %span.institution(data-mark="1")<> Institut für Musikwissenschaft, Universität Wien %span.institution(data-mark="2")<> Informatik, Technische Universität Wien %main #column1 %section#hintergrund %h1 Hintergrund %p Einige Untersuchungen betrachten sogenannte harte Musik – meist Heavy Metal – in ihrer musiksoziologischen und -psychologischen Rolle, etwa in Bezug zu Themen wie aggressivem Verhalten unter Jugendlichen #{quellen Weindl: 2005} Persönlichkeit und Emotionsmodulation #{quellen "von Georgi et al." => 2011} und ihrem subkulturellen Umfeld #{quellen Weinstein: 1991, Walser: 1993, Cross: 1990, etc: nil}. Oft nur am Rande spielt dabei die Frage mit, welche klanglichen Eigenschaften die betrachtete Musik als hart kennzeichnen. %p Als charakterisierende Merkmale genannt werden unter anderem stark verzerrte Gitarrenklänge #{quellen Walser: 1993, Berger: 1999}, eine ausgeprägte Intensität tiefer, bzw. auch hoher Frequenzbereiche #{quellen Reyes: 2008, "Berger/Fales" => 2005}, hohe Lautheit in Verbindung mit einem geringen Dynamikumfang #{quellen Weinstein: 1991, Walser: 1993}, insbesondere eine flache dynamische Hüllkurve infolge von Klangverzerrungen #{quellen "Berger/Fales" => 2005}, starke perkussive Klänge #{quellen Gross: 1990}, ein hoher Geräuschanteil in Bezug auf das stimmliche Timbre #{quellen "Wallach et al." => 2011}, unklare Tonalität bzw. harmonische Dissonanzen #{quellen Berger: 1999} und ein besonders schnelles oder langsames Tempo #{quellen "Wallach et al." => 2011}. %p Dabei wird harte Musik besonders häufig mit dem Genre Metal assoziiert #{quellen Reyes: 2008}, kann aber auch eine Reihe weiterer Richtungen wie etwa Hard Rock, Hardcore-Techno oder Neue Deutsche Härte umfassen. Es stellt sich die Frage, inwieweit sich hierbei für die Empfindung von Härte allgemeine Merkmale feststellen lassen. %section#fragestellung %h1 Ziele und Fragestellungen %ul %li %p In Bezug auf welche akustischen Signaleigenschaften lässt sich ein wesentlicher Zusammenhang zu als hart bewerteten Audio-Stimuli erkennen? %li %p Lassen sich übereinstimmende klangliche Merkmale zwischen Metal und anderen als hart bezeichneten Musikgenres feststellen? %li %p Inwiefern unterscheiden sich die Bewertungen von Hörern harter Musik von jenen anderer Probanden? %section#methoden %h1 Methoden %p 40 Probanden im Alter von 18 bis 59 Jahren (Durchschnittsalter 31,08; 15 Frauen, 25 Männer) wurden 62 Musikausschnitte unterschiedlicher Genres mit einer Dauer von jeweils ca. 10 Sekunden innerhalb einer Online-Versuchsumgebung (Protrabant) dargeboten. Auf einer 7-stufigen Skala bewerteten sie dabei subjektiv die Härte der jeweiligen Stimuli und wurden zu einer verbalen Beschreibung relevanter akustischer Kriterien aufgefordert. %p Die verwendeten Klangbeispiele wurden Signalanalysen in Matlab unterzogen #{quellen "Lartillot/Toiviainen" => 2007, Genesis: 2009, "Driedger/Müller" => 2015}. Im Zuge dieser wurden insbesondere Niederfrequenzanteile, Inharmonizitäten, Rauigkeit, Lautheit, dynamischer Umfang und Hüllkurvenverlauf, Tempo sowie perkussive Anteile analysiert. Die dabei betrachteten Signaleigenschaften wurden anschließend auf vorhandene Korrelationen mit den Härte-Werten geprüft, und es wurde die Konstruktion eines geeigneten Meta-Deskriptors angestrebt. %section#ergebnisse1 %h1 Ergebnisse 1 %p Probanden mit positiver Präferenz gegenüber harter Musik waren signifikant häufiger männlich (p < 0.05 laut exaktem Fisher-Test) und wiesen ein niedrigeres Alter auf (p = 0.01 laut t-Test). %figure.fifty(style="width:48%")<> %img{src: "durchschnittsbewertung_nach_praeferenz.svg"} %p Jene Hart-Hörer bewerteten Stimuli im Durchschnitt signifikant als etwas weniger hart als jene mit einer negativen Präferenz. .clear #column2 %section#ergebnisse2 %h1 Ergebnisse 2 %figure.fifty(style="margin-right:0;margin-bottom:-0.75em")<> %img(src="haerte_nach_genre.svg") %p Die Härte-Urteile wiesen eine starke Abhängigkeit von dem Genre der Stimuli auf. %p In der verbalen Beschreibung nannten Versuchspersonen vermehrt Eigenschaften mit Bezug zu hohem Tempo, speziellem Gesangsstil, wenig Melodie, hoher Lautheit, Schlagzeugpräsenz sowie Klangdichte. %figure#korrelation(style="font-size:0.75em;float:left;margin:1em 1em 1em 0") :markdown Klangdeskriptor|r|p -----|-----|----- Percussive Energy|0.81|< 0.01 Spectral Flux (Median)|0.80|< 0.01 Roughness|0.75|< 0.01 Number of Onsets|0.68|< 0.01 High Frequency Ratio|0.59|< 0.01 Loudness (Sone)|0.54|< 0.01 Low Centroid Rate|-0.52|< 0.01 2-4 kHz Energy|0.51|< 0.01 Envelope Flatness|0.50|< 0.01 Low Frequency Ratio|0.48|< 0.01 Inharmonicity|0.25|< 0.05 %p(style="clear:right;margin-top:6em") Nach Analyse der klanglichen Eigenschaften zeigt sich, dass eine Kombination aus der Intensität perkussiver Signalkomponenten und dem Gesangsstil gut zur Beschreibung musikalischer Härte geeignet zu sein scheint. Ein entsprechender mittels multipler linearer Regression gewonnener Meta-Deskriptor korreliert stark mit den Bewertungen der Versuchspersonen (r = 0.88, p < 0.01). %figure.fifty(style="width:65%;margin-right:0em;margin-top:0")<> %img(src="haerte_percussiveEnergy_Gesangsstil.svg") %p(style="clear:left") Nachweisen lässt sich auch eine flachere Hüllkurve im Falle der als härter bewerteten Musikbeispiele (r = 0.50, p < 0.01). %figure(style="width:34%;float:left;margin: 1em 0")<> %img(src="stevens_envelope.svg" style="width:100%") %img(src="marduk_envelope.svg" style="width:100%;margin-top:0.5em") -#%div(style="height:0;clear:both") %figure.fifty(style="margin:0;margin-right:-1.75em")<> %img(src="haerte_ts_perc_lowcentroid_khz2-4energy_mit_legende_neu2.svg") %p(style="clear:left") Aus der Menge der automatisiert extrahierten Signaleigenschaften wurden mittels partieller Korrelationen die perkussive Energie, die Intensität der Signalkomponenten zwischen 2 und 4 kHz sowie der Anteil der Frames, welche einen unterdurchschnittlichen Spectral Centroid aufweisen, als geeignete Dimensionen ermittelt und einer multiplen linearen Regression unterzogen. Auch der auf diese Weise vollständig automatisiert extrahierbare Härte-Deskriptor weist eine starke Korrelation mit den von Versuchspersonen abgegebenen Härte-Bewertungen auf (r = 0.86, p < 0.01). %figure(style="clear:left;width:35%;float:left;margin: 0.5em -0.5em 0.5em 0")<> %img(src="metadeskriptor_korr2.svg") %p(style="clear:right") Die Auswahl der für die Härtewahrnehmung relevanten akustischen Eigenschaften ist bei gesonderter Betrachtung der Urteile von Hart-Hörern und Personen mit negativer Präferenz weitgehend kongruent. %p Auch für verschiedene betrachtete Genres zeigen sich übereinstimmende akustische Kriterien zur Bildung eines Härte-Metadeskriptors. Eine Ausnahme bildete hierbei jedoch Techno/Hardcore, bei dem der Flachheit der Hüllkurve alleine eine deutlich größere Rolle zuzukommen scheint (r = 0.90, p < 0.01). .clear %section#schlussfolgerungen(style="padding-bottom:0.7em") %h1 Schlussfolgerungen %p Die in der Literatur und seitens der Versuchspersonen genannten Härte-Beschreibungen ließen sich größtenteils anhand akustischer Signaleigenschaften nachweisen. %p Es zeigten sich (mit der Ausnahme von Techno/Hardcore) genreübergreifende Kriterien, darunter insbesondere: %ul %li %p hohe Präsenz perkussiver Instrumente, die sich in Form spektraler Fluktuationen und hoher Intensität entsprechender Signalanteile auswirkt (Percussive Energy, Spectral Flux). %li %p spezieller Gesangsstil (Taschenfaltenstimme, Screaming) %li %p flache Hüllkurve in Verbindung mit einem zeitlich dichten Klangteppich (Envelope Flatness, Number of Onsets) %li %p hohe Lautheit, mit ausgeprägter Intensität insbesondere im tiefen und hochfrequenten Spektralbereich (Loudness (Sone), Low / High Frequency Ratio, 2-4 kHz Energy) %footer %section#literatur %h1 Literatur %ul.literatur %li %span.author Berger, H. %span.year 1999 %span.title Metal, Rock and Jazz: Perception and the Phenomenology of Musical Experience %span.herausgeber Hanover, N.H.: Wesleyan University Press/University Press of New England %li %span.author Berger, H. & Fales, C. %span.year 2005 %span.title 'Heaviness in the Perception of Heavy Metal Guitar Timbres: The Match of Perceptual and Acoustic Features over Time’. Wired for Sound: Engineering and Technologies in Sonic Cultures %span.herausgeber Middletown, CT: Wesleyan University Press %li %span.author Driedger, J., & Müller, M. %span.year 2015 %span.title Harmonisch-Perkussiv-Rest Zerlegung von Musiksignalen %span.herausgeber Proceedings of the Deutsche Jahrestagung für Akustik (DAGA), 1421-1424 %li %span.author Genesis %span.year 2009 %span.title Loudness toolbox %span.herausgeber %a(href="http://www.genesis-acoustics.com/en/index.php?page=32") http://www.genesis-acoustics.com/en/index.php?page=32 %li %span.author Gross, R. L. %span.year 1990 %span.title Heavy metal music: A new subculture in American society %span.herausgeber The Journal of Popular Culture, 24(1), 119-130 %li %span.author Lartillot, O., & Toiviainen, P. %span.year 2007 %span.title A Matlab toolbox for musical feature extraction from audio %span.herausgeber International Conference on Digital Audio Effects, Bordeaux, S. 237-244 %li %span.author Reyes, I. %span.year 2008 %span.title Sound, Technology, and interpretation in Subcultures of Heavy Music Production %span.herausgeber Dissertation – Pittsburgh University %li %span.author Wallach, J., Berger, H. M., & Greene, P. D. %span.year 2011 %span.title Metal rules the globe: heavy metal music around the world %span.herausgeber Duke University Press, S. 180ff %li %span.author Walser, R. %span.year 1993 %span.title Running with the devil: Power, gender, and madness in heavy metal music %span.herausgeber Wesleyan University Press %li %span.author Weindl, D. %span.year 2005 %span.title Musik & Aggression. Untersucht anhand des Musikgenres Heavy Metal %span.herausgeber Peter Lang, Frankfurt a.M. %li %span.author Weinstein, D. %span.year 1991 %span.title Heavy Metal: A Cultural Sociology %span.herausgeber New York, N.Y.: Maxwell Macmillan International %li %span.author von Georgi, R., Kraus, H., Cimbal, K., & Schütz, M. %span.year 2011 %span.title Persönlichkeit und Emotionsmodulation mittels Musik bei Heavy-Metal Fans %span.herausgeber Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie, Bd, 21, 90-118