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2017-02-28 14:39:54 +01:00
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!!! 5
%html
%head
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2017-09-06 23:13:13 +02:00
%title Heavy passion for heavy percussion akustische Kriterien musikalischer Härte
2017-02-28 14:39:54 +01:00
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2017-03-29 10:58:20 +02:00
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2017-09-06 23:13:13 +02:00
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%br<>
Internationales Symposium <q>MUSIK ± LEIDENSCHAFT</q>
%br<>
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
%br<>
7. - 8. April 2017
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%h1
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<span class="nicht_HART"><span>Heavy</span></span> passion for <span class="HART"><span>heavy</span></span> percussion
<nobr>akustische Kriterien musikalischer <q>Härte</q></nobr>
%p#authors<>
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%span.author(data-mark="1")<> Isabella Czedik-Eysenberg
%span.author(data-mark="2")<> Denis Knauf
%span.author(data-mark="1")<> Christoph Reuter
%p#institutions<>
%span.institution(data-mark="1")<> Institut für Musikwissenschaft, Universität Wien
%span.institution(data-mark="2")<> Informatik, Technische Universität Wien
%main
#column1
%section#hintergrund
%h1 Hintergrund
%p
Einige Untersuchungen betrachten sogenannte <q>harte</q> Musik
meist Heavy Metal in ihrer musiksoziologischen und
<nobr>-psychologischen</nobr> Rolle, etwa in Bezug zu Themen wie
aggressivem Verhalten unter Jugendlichen #{quellen Weindl: 2005}
Persönlichkeit und Emotionsmodulation #{quellen "von Georgi et al." => 2011}
und ihrem subkulturellen Umfeld
#{quellen Weinstein: 1991, Walser: 1993, Cross: 1990, etc: nil}.
Oft nur am Rande spielt dabei die Frage mit, welche klanglichen
Eigenschaften die betrachtete Musik als <q>hart</q> kennzeichnen.
%p
Als charakterisierende Merkmale genannt werden unter anderem
<em>stark verzerrte Gitarrenklänge</em>
#{quellen Walser: 1993, Berger: 1999}, eine <em>ausgeprägte
Intensität tiefer</em>, bzw. auch <em>hoher Frequenzbereiche</em>
#{quellen Reyes: 2008, "Berger/Fales" => 2005}, <em>hohe Lautheit</em>
in Verbindung mit einem <em>geringen Dynamikumfang</em>
#{quellen Weinstein: 1991, Walser: 1993}, insbesondere eine <em>flache
dynamische Hüllkurve</em> infolge von Klangverzerrungen
#{quellen "Berger/Fales" => 2005}, <em>starke perkussive Klänge</em>
#{quellen Gross: 1990}, ein <em>hoher Geräuschanteil</em> in Bezug
auf das <em>stimmliche Timbre</em> #{quellen "Wallach et al." => 2011},
<em>unklare Tonalität</em> bzw. <em>harmonische Dissonanzen</em>
#{quellen Berger: 1999} und ein besonders <em>schnelles</em> oder
<em>langsames Tempo</em> #{quellen "Wallach et al." => 2011}.
%p
Dabei wird <q>harte Musik</q> besonders häufig mit dem Genre Metal
assoziiert #{quellen Reyes: 2008}, kann aber auch eine Reihe weiterer
Richtungen wie etwa Hard Rock, Hardcore-Techno oder Neue Deutsche
Härte umfassen.
Es stellt sich die Frage, inwieweit sich hierbei für die Empfindung
von <q>Härte</q> allgemeine Merkmale feststellen lassen.
%section#fragestellung
%h1 Ziele und Fragestellungen
%ul
%li
%p
In Bezug auf welche akustischen Signaleigenschaften lässt sich
ein wesentlicher Zusammenhang zu als <q>hart</q> bewerteten
Audio-Stimuli erkennen?
%li
%p
Lassen sich übereinstimmende klangliche Merkmale zwischen Metal
und anderen als <q>hart</q> bezeichneten Musikgenres feststellen?
%li
%p
Inwiefern unterscheiden sich die Bewertungen von Hörern
<q>harter</q> Musik von jenen anderer Probanden?
%section#methoden
%h1 Methoden
%p
40 Probanden im Alter von 18 bis 59 Jahren (Durchschnittsalter 31,08;
15 Frauen, 25 Männer) wurden 62 Musikausschnitte unterschiedlicher
Genres mit einer Dauer von jeweils ca. 10 Sekunden innerhalb einer
Online-Versuchsumgebung (<q>Protrabant</q>) dargeboten.
Auf einer 7-stufigen Skala bewerteten sie dabei subjektiv die
<q>Härte</q> der jeweiligen Stimuli und wurden zu einer verbalen
Beschreibung relevanter akustischer Kriterien aufgefordert.
%p
Die verwendeten Klangbeispiele wurden Signalanalysen in Matlab unterzogen
#{quellen "Lartillot/Toiviainen" => 2007, Genesis: 2009, "Driedger/Müller" => 2015}.
Im Zuge dieser wurden insbesondere Niederfrequenzanteile,
Inharmonizitäten, Rauigkeit, Lautheit, dynamischer Umfang und
Hüllkurvenverlauf, Tempo sowie perkussive Anteile analysiert.
Die dabei betrachteten Signaleigenschaften wurden anschließend auf
vorhandene Korrelationen mit den <q>Härte</q>-Werten geprüft, und
es wurde die Konstruktion eines geeigneten Meta-Deskriptors angestrebt.
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%section#ergebnisse1
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%h1 Ergebnisse 1
%p
Probanden mit positiver Präferenz gegenüber harter Musik waren
signifikant häufiger männlich (p &lt; 0.05 laut exaktem Fisher-Test)
und wiesen ein niedrigeres Alter auf (p = 0.01 laut t-Test).
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%figure.fifty(style="width:48%")<>
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%img{src: "durchschnittsbewertung_nach_praeferenz.svg"}
%p
Jene <q>Hart-Hörer</q> bewerteten Stimuli im Durchschnitt signifikant
als etwas weniger hart als jene mit einer negativen Präferenz.
.clear
#column2
%section#ergebnisse2
%h1 Ergebnisse 2
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%figure.fifty(style="margin-right:0;margin-bottom:-0.75em")<>
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%img(src="haerte_nach_genre.svg")
%p Die Härte-Urteile wiesen eine starke Abhängigkeit von dem Genre der Stimuli auf.
%p
In der verbalen Beschreibung nannten Versuchspersonen vermehrt
Eigenschaften mit Bezug zu <em>hohem Tempo</em>, <em>speziellem
Gesangsstil</em>, <em>wenig Melodie</em>, <em>hoher Lautheit</em>,
<em>Schlagzeugpräsenz</em> sowie <em>Klangdichte</em>.
%figure#korrelation(style="font-size:0.75em;float:left;margin:1em 1em 1em 0")
:markdown
Klangdeskriptor|r|p
-----|-----|-----
Percussive Energy|0.81|&lt; 0.01
Spectral Flux (Median)|0.80|&lt; 0.01
Roughness|0.75|&lt; 0.01
Number of Onsets|0.68|&lt; 0.01
High Frequency Ratio|0.59|&lt; 0.01
Loudness (Sone)|0.54|&lt; 0.01
Low Centroid Rate|-0.52|&lt; 0.01
2-4 kHz Energy|0.51|&lt; 0.01
Envelope Flatness|0.50|&lt; 0.01
Low Frequency Ratio|0.48|&lt; 0.01
Inharmonicity|0.25|&lt; 0.05
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%p(style="clear:right;margin-top:6em")
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Nach Analyse der klanglichen Eigenschaften zeigt sich, dass eine
Kombination aus der Intensität <em>perkussiver Signalkomponenten</em>
und dem <em>Gesangsstil</em> gut zur Beschreibung musikalischer Härte
geeignet zu sein scheint.
Ein entsprechender mittels multipler linearer Regression gewonnener
Meta-Deskriptor korreliert stark mit den Bewertungen der
Versuchspersonen <nobr>(r = 0.88, p &lt; 0.01)</nobr>.
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%figure.fifty(style="width:65%;margin-right:0em;margin-top:0")<>
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%img(src="haerte_percussiveEnergy_Gesangsstil.svg")
%p(style="clear:left")
Nachweisen lässt sich auch eine flachere Hüllkurve im Falle der als
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härter bewerteten Musikbeispiele <nobr>(r = 0.50, p &lt; 0.01)</nobr>.
%figure(style="width:34%;float:left;margin: 1em 0")<>
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%img(src="stevens_envelope.svg" style="width:100%")
%img(src="marduk_envelope.svg" style="width:100%;margin-top:0.5em")
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%p(style="clear:left")
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Aus der Menge der automatisiert extrahierten Signaleigenschaften
wurden mittels partieller Korrelationen die <em>perkussive
Energie</em>, die Intensität der <em>Signalkomponenten zwischen 2
und 4 kHz</em> sowie der Anteil der Frames, welche einen
<em>unterdurchschnittlichen Spectral Centroid</em> aufweisen, als
geeignete Dimensionen ermittelt und einer multiplen linearen
Regression unterzogen.
Auch der auf diese Weise vollständig automatisiert extrahierbare
Härte-Deskriptor weist eine starke Korrelation mit den von
Versuchspersonen abgegebenen Härte-Bewertungen auf (r = 0.86, p &lt; 0.01).
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%figure(style="clear:left;width:35%;float:left;margin: 0.5em -0.5em 0.5em 0")<>
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%img(src="metadeskriptor_korr2.svg")
%p(style="clear:right")
Die Auswahl der für die Härtewahrnehmung relevanten akustischen
Eigenschaften ist bei gesonderter Betrachtung der Urteile von
<q>Hart-Hörern</q> und Personen mit negativer Präferenz weitgehend
kongruent.
%p
Auch für verschiedene betrachtete Genres zeigen sich übereinstimmende
akustische Kriterien zur Bildung eines Härte-Metadeskriptors.
Eine Ausnahme bildete hierbei jedoch Techno/Hardcore, bei dem der
<em>Flachheit der Hüllkurve</em> alleine eine deutlich größere Rolle
zuzukommen scheint (r = 0.90, p &lt; 0.01).
.clear
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%section#schlussfolgerungen(style="padding-bottom:0.7em")
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%h1 Schlussfolgerungen
%p
Die in der Literatur und seitens der Versuchspersonen genannten
Härte-Beschreibungen ließen sich größtenteils anhand akustischer
Signaleigenschaften nachweisen.
%p
Es zeigten sich (mit der Ausnahme von Techno/Hardcore)
genreübergreifende Kriterien, <nobr>darunter insbesondere</nobr>:
%ul
%li
%p
hohe Präsenz <em>perkussiver Instrumente</em>, die sich in Form
spektraler Fluktuationen und hoher Intensität entsprechender
Signalanteile auswirkt (<feature>Percussive Energy</feature>,
<feature>Spectral Flux</feature>).
%li
%p spezieller <em>Gesangsstil</em> (Taschenfaltenstimme, Screaming)
%li
%p
<em>flache Hüllkurve</em> in Verbindung mit einem zeitlich
<em>dichten</em> Klangteppich
(<feature>Envelope Flatness</feature>, <feature>Number of Onsets</feature>)
%li
%p
<em>hohe Lautheit</em>, mit ausgeprägter Intensität insbesondere
im <em>tiefen</em> und <em>hochfrequenten</em> Spektralbereich
(<feature>Loudness (Sone)</feature>, <feature>Low / High
Frequency Ratio</feature>, <feature>2-4 kHz Energy</feature>)
%footer
%section#literatur
%h1 Literatur
%ul.literatur
%li
%span.author Berger, H.
%span.year 1999
%span.title Metal, Rock and Jazz: Perception and the Phenomenology of Musical Experience
%span.herausgeber Hanover, N.H.: Wesleyan University Press/University Press of New England
%li
%span.author Berger, H. & Fales, C.
%span.year 2005
%span.title 'Heaviness in the Perception of Heavy Metal Guitar Timbres: The Match of Perceptual and Acoustic Features over Time. Wired for Sound: Engineering and Technologies in Sonic Cultures
%span.herausgeber Middletown, CT: Wesleyan University Press
%li
%span.author Driedger, J., & Müller, M.
%span.year 2015
%span.title Harmonisch-Perkussiv-Rest Zerlegung von Musiksignalen
%span.herausgeber Proceedings of the Deutsche Jahrestagung für Akustik (DAGA), 1421-1424
%li
%span.author Genesis
%span.year 2009
%span.title Loudness toolbox
%span.herausgeber
%a(href="http://www.genesis-acoustics.com/en/index.php?page=32") http://www.genesis-acoustics.com/en/index.php?page=32
%li
%span.author Gross, R. L.
%span.year 1990
%span.title Heavy metal music: A new subculture in American society
%span.herausgeber The Journal of Popular Culture, 24(1), 119-130
%li
%span.author Lartillot, O., & Toiviainen, P.
%span.year 2007
%span.title A Matlab toolbox for musical feature extraction from audio
%span.herausgeber International Conference on Digital Audio Effects, Bordeaux, S. 237-244
%li
%span.author Reyes, I.
%span.year 2008
%span.title Sound, Technology, and interpretation in Subcultures of Heavy Music Production
%span.herausgeber Dissertation Pittsburgh University
%li
%span.author Wallach, J., Berger, H. M., & Greene, P. D.
%span.year 2011
%span.title Metal rules the globe: heavy metal music around the world
%span.herausgeber Duke University Press, S. 180ff
%li
%span.author Walser, R.
%span.year 1993
%span.title Running with the devil: Power, gender, and madness in heavy metal music
%span.herausgeber Wesleyan University Press
%li
%span.author Weindl, D.
%span.year 2005
%span.title Musik & Aggression. Untersucht anhand des Musikgenres Heavy Metal
%span.herausgeber Peter Lang, Frankfurt a.M.
%li
%span.author Weinstein, D.
%span.year 1991
%span.title Heavy Metal: A Cultural Sociology
%span.herausgeber New York, N.Y.: Maxwell Macmillan International
%li
%span.author von Georgi, R., Kraus, H., Cimbal, K., & Schütz, M.
%span.year 2011
%span.title Persönlichkeit und Emotionsmodulation mittels Musik bei Heavy-Metal Fans
%span.herausgeber Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie, Bd, 21, 90-118